Warnzeichen Depressionen im Alter, Vorstufe zur Demenz?
Depressive Symptome treten häufig schon vor dem Ausbruch einer Demenz auf. Laut Studien berichten bis zu 72% der später an Demenz erkrankten Personen von depressiven Phasen in den Jahren vor der Diagnose. Besonders riskant ist das gemeinsame Auftreten von Depressionen mit leichten kognitiven Störungen (LKS) – auch als Mild Cognitive Impairment (MCI) bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Form der Beeinträchtigung geistiger Fähigkeiten, die jedoch noch nicht die vollständige Fähigkeitseinschränkung mit sich bringt. Der Alltag kann zwar weiterhin bewältigt werden, doch eine kontinuierliche Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten ist bereits erkennbar. Erstes Warnzeichen für eine angehende Demenz ist häufig der Verlust der Orientierung.
Ein Früherkennung von Depressionen und leichten kognitiven Störungen ist entscheidend, da bis zu 50% der von LKS Betroffenen innerhalb von fünf Jahren an einer Demenz erkranken (lt. Deutsche Alzheimer Gesellschaft). Die frühzeitige Behandlung von Depressionen kann dabei helfen, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen oder sogar zu verhindern. Häufige Auslöser von Depressionen im Alter sind beispielsweise körperliche Einschränkungen, chronische Krankheiten, Verluste und Trauer sowie der Abbau sozialer Kontakte.
Therapiemöglichkeiten und Prävention
Die Behandlung von Demenz und begleitenden Depressionen ist individuell sehr unterschiedlich und sollte immer in Absprache mit einem Arzt festgelegt werden. Während medikamentöse Therapien bei schweren Depressionen eingesetzt werden, gibt es auch zahlreiche nichtmedikamentöse Behandlungsansätze, die eine positive Wirkung auf den Krankheitsverlauf haben können.
Nichtmedikamentöse Therapien:
- Lichttherapie: Besonders im Winter, wenn es zu einer verminderten Sonneneinstrahlung kommt, kann Lichttherapie depressive Symptome lindern.
- Musik- und Kunsttherapie: Kreative Tätigkeiten wie Malen oder Musizieren können die Stimmung heben und die kognitiven Fähigkeiten fördern.
- Bewegung und Tanz: Regelmäßige Bewegung, insbesondere in der Natur, kann nicht nur den Körper stärken, sondern auch das Gedächtnis und die Stimmung positiv beeinflussen.
- Soziale Interaktion: Gemeinsame Aktivitäten mit Angehörigen oder in Senioreninitiativen fördern das soziale Engagement und verhindern eine Vereinsamung.
Eine feste Tagesstruktur und soziale Aktivitäten sind ebenfalls hilfreich, um den Alltag besser zu bewältigen und eine positive Lebensqualität zu erhalten.
Pflanzenextrakte als sanfte Unterstützung
Neben konventionellen Therapieformen gibt es auch pflanzliche Präparate, die sich als unterstützend erweisen können. Pflanzenextrakte aus Kräutern wie Griechischem Bergtee und Johanniskraut haben sich in der Forschung als vielversprechend erwiesen. Prof. Jens Pahnke, Neurowissenschaftler und Alzheimerforscher an der Universität Oslo, konnte in seinen Studien mit Extrakten aus diesen Pflanzen erstaunliche Verbesserungen der kognitiven Fähigkeiten seiner Patienten beobachten. Besonders die Erinnerungs- und Lernfähigkeit sowie die Konzentration konnten durch diese pflanzlichen Wirkstoffe gestärkt werden. Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto besser sind die Ergebnisse.
Fazit
Demenz ist eine schwerwiegende Erkrankung, die das Leben der Betroffenen und ihrer Angehörigen stark beeinflusst. Doch es gibt Hoffnung: Durch eine frühzeitige Erkennung von Symptomen wie Orientierungslosigkeit, depressiven Verstimmungen oder leichten kognitiven Störungen können der Krankheitsverlauf gemildert und die Lebensqualität der Betroffenen erhalten werden. Präventive Maßnahmen wie regelmäßige Bewegung, soziale Kontakte, eine strukturierte Tagesgestaltung und pflanzliche Unterstützung können dabei eine wertvolle Hilfe darstellen. Wichtig ist, dass Patienten mit Verdacht auf Demenz frühzeitig medizinische Hilfe in Anspruch nehmen, um eine passende Therapie zu erhalten und den Verlauf der Erkrankung so gut wie möglich zu beeinflussen.