Gedächtnisprobleme im Alter

Kognitive Fähigkeiten umfassen eine Vielzahl mentaler Prozesse und Funktionen, die das Denken, Lernen, Erinnern und Problemlösen ermöglichen. Zu den wichtigsten kognitiven Fähigkeiten gehören:

  1. Gedächtnis: Die Fähigkeit, Informationen zu speichern und abzurufen.
  2. Aufmerksamkeit: Die Fähigkeit, sich auf bestimmte Reize oder Aufgaben zu konzentrieren.
  3. Exekutive Funktionen: Fähigkeiten zur Planung, Entscheidungsfindung und Problemlösung.
  4. Sprache: Die Fähigkeit, Sprache zu verstehen und zu verwenden.
  5. Wahrnehmung: Die Fähigkeit, sensorische Informationen zu interpretieren und zu verstehen.
  6. Visuell-räumliche Fähigkeiten: Die Fähigkeit, räumliche Beziehungen zwischen Objekten zu erkennen und zu interpretieren.

Eine leichte Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten im Alter (oft als Mild Cognitive Impairment, MCI, bezeichnet) bedeutet, dass es zu einer spürbaren, aber noch nicht stark einschränkenden Verschlechterung in einem oder mehreren dieser Bereiche kommt. Dies kann sich in verschiedenen Formen äußern, wie z.B.:

  • Gedächtnisprobleme: Schwierigkeiten, sich an kürzlich Erlebtes oder Gelerntes zu erinnern.
  • Aufmerksamkeitsdefizite: Probleme, sich längere Zeit auf eine Aufgabe zu konzentrieren oder leicht ablenkbar zu sein.
  • Eingeschränkte exekutive Funktionen: Schwierigkeiten bei der Planung, Organisation und Durchführung von Aufgaben oder bei der Entscheidungsfindung.
  • Sprachprobleme: Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden oder Gesprächen zu folgen.
  • Wahrnehmungsstörungen: Schwierigkeiten bei der Interpretation von Sinneseindrücken oder der räumlichen Orientierung.

Menschen mit einer leichten kognitiven Beeinträchtigung sind oft noch in der Lage, ihre täglichen Aktivitäten weitgehend selbstständig durchzuführen, bemerken jedoch, dass sie mehr Anstrengung oder Unterstützung benötigen als früher. Diese Beeinträchtigungen können ein Vorbote für ernstere kognitive Störungen wie Demenz sein, aber sie führen nicht zwangsläufig dazu. Regelmäßige ärztliche Überwachung und geeignete Maßnahmen können dazu beitragen, das Fortschreiten der Symptome zu verlangsamen oder zu bewältigen.

In Deutschland sind ca. 3,7 Mio. über 65 Jahre von leichten Beeinträchtigungen der kognitiven Fähigkeiten betroffen. Oft beginnt es mit Problemen in der Orientierungsfähigkeit. Laut der Deutschen Alzheimer Gesellschaft entwickelt die Hälfte der Betroffenen innerhalb von nur 5 Jahren eine Demenz! 

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